Reiseberichte

 

Teil 1: Wanderung Stora Sjöfallet, Padjelanta, Sarek Nationalpark Herbst 2010

 

Dieses Jahr wollten wir nun endlich wahr machen, wovon mein Mann und ich schon lange Zeit gesprochen haben: eine mehrwöchige Wanderung in Lappland.

Wir sind nun schon seit über 25 Jahren regelmäßig in Schweden, Norwegen und Finnland unterwegs, wobei wir uns im Laufe der Zeit von Süden nach Norden hochgearbeitet haben.

Unsere Liebe zum Norden Europas wurde geweckt, da wir als Kanufahrer irgendwann auch Schweden als Urlaubsziel ins Auge gefasst haben. Obwohl unser erster Kanuurlaub am Bolmen wegen Dauerregen zum Abgewöhnen war, sind wir im nächsten Jahr erneut nach Schweden gefahren und Nordlandfans geblieben.

Nach diversen Kanutouren in Dalsland haben wir eine Fahrradtour in Südnorwegen unternommen und sind dann dazu übergegangen, in Schweden Mehrtageswanderungen im Rogengebiet zu unternehmen. Aber irgendwann wollten wir weiter in den Norden und immer weiter, bis wir schließlich eines Tages bei einer geplanten Fahrt um die Ostsee in Kvikkjokk gelandet sind und erstmalig die dortige Fjäll-Landschaft erblickt haben, die uns bis jetzt fasziniert.

Aber ich schweife ab. Ich wollte ja über unsere Wanderung berichten.

Wir haben uns nach ausgiebigem Kartenstudium eine Wanderstrecke ausgesucht, die uns ungefähr 250 km durch das größte Nationalparkgebiet Europas führen soll und im UNESCO-Welterbe Laponia liegt.

Die Nationalparks Stora Sjöfallet, Padjelanta und Sarek sind zusammen mehr als 5200 qkm groß und wurden unter Schutz gestellt, um eine ursprüngliche Fjäll-Landschaft zu erhalten. Der Kungsleden und der Padjelantaleden sind Weitwanderwege, die durch diese Nationalparks führen, wobei der Sarek Nationalpark lediglich vom Kungsleden gestreift wird. Der Kungsleden ist der berühmteste Weitwanderweg Schwedens. Die Wegstrecke des nördlichen Kungsleden beträgt ca. 450 km. Der Weg ist sehr gut markiert und mit Übernachtungshütten ausgestattet. Ebenso der Padjelantaleden.

Da wir mit unserem Wohnmobil nach Lappland reisen, war bei der Planung unserer Wanderung erstrebenswert, dass Anfang und Ende der Tour relativ nah beieinander liegen. Das ist in der von uns gewählten Gegend nicht einfach. Die Zugänge zu den Nationalparks Stora Sjöfallet, Padjelanta und Sarek liegen an Talenden und können für einen Wanderer, der mit PKW anreist, bedeuten, dass er unter Umständen von einem Tal zum nächsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln 3 Tage unterwegs ist. Aber nach dem wir die Fjällkarta ausgiebig studiert haben, war die Strecke klar: Start in Ritsem, dann auf dem Padjelantaleden über Staloluokta nach Kvikkjokk und auf dem Kungsleden nach Saltoluokta. Von dort aus sollte uns ein Linienbus wieder nach Ritsem bringen. Perfekt.

Jetzt ist es also soweit, es soll losgehen. Das Wetter ist herrlich und Spannung und Vorfreude steigen. Wir sind auch glücklich darüber, dass wir die ersten Tage unserer Wanderung zusammen mit Siglinde und Walter verbringen werden. Sigi und Walter haben wir im Jahr zuvor in Lappland kennengelernt und uns in der Lapplandlosen Zeit immer mal wieder in Deutschland getroffen oder via E-Mail korrespondiert.

Wenn man wie wir jedes Jahr im Herbst nach Lappland fährt, trifft man auch immer wieder die selben Leute. Es scheint mehrere Menschen so wie uns zu geben, die sich jedes Jahr im Herbst in der Gegend um Jokkmokk und Gällivare herumtreiben. So hat sich unser Freundeskreis Jahr für Jahr um Menschen erweitert, die wir dort kennengelernt haben. Zum Beispiel Hartmut, der Tierfotograf aus Halle, der sich nichts sehnlicher wünscht als endlich einen kapitalen Elchbullen vor die Linse zu bekommen. Oder Edgar, der immer mal wieder allein durch den Padjelanta Nationalpark streift und das mit nun schon über 70 Jahren und dann auch noch im Winter. Oder Michael, den vor allem das Licht und die Farbenpracht im Herbst, die er auf dem Foto festhalten will, immer wieder in den hohen Norden locken. Oder Christoph, den ehemaligen Gebirgsjäger, der stolz darauf ist Freundschaft mit Sami in Björkudden geschlossen zu haben und diese Jahr für Jahr  besucht, mit ihnen zusammen arbeitet und anschließend noch die eine oder andere Wanderung unternimmt. Es ist auch so, dass Michael auch schon Edgar getroffen hat, oder Hartmut und Edgar schon zusammen am Lagerfeuer gesessen haben oder Christoph und Edgar schon gemeinsam das eine oder andere Bier geleert haben oder Hartmut schon Sigi und Walter auf dem Weg nach Aktse getroffen hat. Wie schon gesagt, auch wir haben in den letzten 5 Jahren die Bekanntschaft von all diesen Lappland begeisterten Menschen gemacht und je näher der Herbst rückt um so mehr E-Mail oder Telefonkontakt haben wir mit ihnen. Das Lapplandfieber greift dann wieder um sich.

Mit Sigi und Walter hat es sich eher zufällig ergeben, dass sie zur selben Zeit wie wir im gleichen Gebiet wie wir wandern wollten. Und was liegt dann näher, als sich vorher zu treffen, am Lagerfeuer das Wiedersehen zu feiern und anschließend zusammen zu wandern.


So kam es, dass wir vier am 19.8.2010 bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen um 13.45 Uhr in Ritsem das Fährboot über den Akkajaur bestiegen und nach ungefähr 45 Minuten Fahrzeit in Änonjalme angekommen sind. Obwohl schon relativ spät im Jahr, war das Boot gut besetzt. Daher gab es beim Verlassen des Bootes und dem vorherigen Heraussuchen der Rucksäcke ein kleines Gerangel; jedoch schafften es alle Mitreisenden, die hier aussteigen wollten, auch hier auszusteigen – bestückt mit ihren jeweiligen Rucksäcken.

Als ich dann an Land erstmalig meinen Rucksack schultern wollte, bin ich fast verzweifelt. Mir kamen große Bedenken, ob ich es tatsächlich schaffen würde, dieses Gewicht tagelang über Stock und Stein zu schleppen. Noch war es nicht zu spät einfach wieder das nächste Boot zu besteigen und wieder zurück zum gemütlichen Wohnmobil zu fahren. Doch wie sollte ich mir diese Blöße geben, wenn meine Mitwanderer voller Vorfreude um mich herumstehen und es nicht erwarten können, endlich los zu wandern. Also habe ich mir vorgestellt wie der Rucksack jeden Tag leichter wird, wenn wir nur ordentlich essen, und habe mir beim Schultern des Monstrums einfach helfen lassen.

Und dann ging es tatsächlich los. Die anderen Wanderer verschwanden bald mal was weiss ich wohin und wir setzten uns langsam aber stetig in Bewegung. Auf Grund der sommerlichen Temperaturen von ca. 28 Grad mussten wir jedoch bald wieder anhalten, um uns einiger Kleidungsstücke zu entledigen. Aber dann ging es mit Blick auf das Akka Massiv und seinen kühlen Gletschern weiter.


Ziemlich schnell mussten wir feststellen, dass uns unangenehme Zeitgenossen umschwirren. Da wir sonst nicht so früh im Jahr nach Lappland reisen, wurden wir bisher von ihnen verschont – Mücken und was noch viel schlimmer ist, Kriebelmücken haben uns als Ziel ihrer Begierde auserkoren. Bald schon lernte ich, dass Mücken harmlos im Vergleich zu Kriebelmücken sind. Mücken stechen nur, aber Kriebelmücken reissen ganze Fleischstücke heraus und hinterlassen schon bei Mitmenschen, die nicht allergisch reagieren, lang anhaltende Wunden. Immer wenn wir stehen blieben wurden wir von ihnen umschwirrt. Aber auch beim Gehen waren sie am Kopf unangenehm und wir zogen uns unseren vor Jahren gekauften Mückenschutz über. So leicht wollten wir uns nicht nerven lassen.

Nach wenigen Kilometern kamen wir an die Brücke über den Vuojatädno, ergötzen uns am Anblick des kühlen Wassers und suchten bald einen Platz für die erste Übernachtung im Stora Sjöfallet Nationalpark.


Schnell waren die Zelte aufgebaut und dann ein gemütliches und Mücken vertreibendes Lagerfeuer entfacht. Die Mücken haben sich zwar vom Feuer nicht stören lassen, aber gemütlich wurde es trotzdem. Nur wie kommt man ins Zelt ohne Hunderte von Mücken mit reinzulassen? Sigi und Walter teilten uns ihre Taktik mit: erstmal eine Runde durch die Gegend laufen um die Viecher abzuschütteln und dann mit einem gezielten Sprung ins Zelt. Genauso lief es dann auch ab und im Zelt konnten wir dem Versuch der Mücken lauschen an uns heranzukommen - ein Geräusch wie Regentropfen auf dem Zeltdach. Wie sollte das noch weitergehen? Werden uns die Mücken jetzt jeden Tag nerven? Und das über 14 Tage lang? Na toll!

Am nächsten Tag war wieder super Wetter, so wie gestern. Wir vier wollten noch diesen Tag zusammen wandern und uns erst am nächsten Tag voneinander verabschieden. Es lag eine relativ kurze Etappe vor uns und so konnten wir ganz gemütlich auf leichtem Weg den Tag geniessen. Zur Mittagszeit kamen wir an eine Anlage mit mehreren Bänken und Tischen und einem Klohaus. Natürlich haben wir uns dort erstmal zu einer komfortablen Pause niedergelassen.


Gern hätte ich eine Abkühlung in dem kleinen Bach genommen, doch die fliegenden Störenfriede waren immer noch um uns und ich wollte mich daher lieber nicht entblößen. Anschließend ging es weiter auf Sandwegen, neben uns Bäche und kleine Seen, umgeben von höheren Bergen. Der Himmel war strahlend blau ohne eine Wolke und wenn wir zurück schauten, konnten wir immer noch das Akka Massiv sehen. Schließlich kamen wir zu einem Fluss und der Stelle, an der die drei Nationalparks Stora Sjöfallet, Padjelanta und Sarek aneinandergrenzen. Dort suchten wir uns einen Platz für die Nacht. Wir bauten unsere Zelte an einer Stelle auf, die von 2 Flüssen umgeben war. Sehr idyllisch, obwohl dort noch andere Wanderer waren. Auch hier wieder massenhaft Mücken, die nicht nur an unseren Nerven zehrten. Ein anderer Wanderer, der gerade aus dem Sarek Nationalpark gekommen war, hat sich in voller Montur in den eiskalten Bach gelegt, nur um endlich seine Ruhe zu haben. Es war ihm jedoch nur eine kurze Mückenpause vergönnt.

Am nächsten Tag sind Sigi und Walter in den Sarek Nationalpark gewandert und wir in den Padjelanta. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl ohne die beiden, aber der Abschied war ja nur für wenige Wochen, da wir uns im Anschluss an unsere Wanderungen wieder treffen wollten, um zusammen zu einer Rentierscheidung zu gehen.

Es war erneut ein sommerlicher Tag, mal wieder blauer Himmel mit nur vereinzelten Wolken.


Wir wanderten an der Kisuris Hütte vorbei, auf leichtem Weg über Dünen und Moränen im flachen Gebiet in Wassernähe bis kurz hinter die Brücke über den Vuojatädno, wo ein Wanderweg nach Vaisaluokta abzweigt.


Wir haben an diesem Tag kaum andere Wanderer getroffen. Sind die alle in den Sarek Nationalpark gewandert? Auf einer kleinen Anhöhe, wo wir auf etwas Wind hoffen konnten, bauten wir nach einer Tagesetappe von ca. 16 km unser Zelt auf. Im Zelt ließen wir die Strecke noch einmal Revue passieren; was für ein herrliches Panorama mit schneebedeckten Bergen konnten wir heute den ganzen Tag sehen, während der Wanderweg erhöht auf einer Sanddüne verlief.

Am nächsten Tag wurde es etwas kühler und der Weg führte uns auf eine wunderschöne Hochebene mit vielen unterschiedlichen Blumen und einem weiten Blick auf den Vastenjaure.

Und endlich sind wir auch die lästigen Mücken los und können uns ungestört an der Natur erfreuen.


Am Nachmittag kamen wir zu einem Flussbett mit leuchtend kupferfarbenem Gestein und vor der Låddejåkkåstugan stiegen wir von der Hochebene zum Tal des Låddejåkkå hinab, immer im Blick den weiteren Verlauf des Weges auf der gegenüberliegenden Flussseite. Auf der Brücke über den Låddejåkkå konnten wir die vielen Gletschertöpfe im Fels bewundern, mussten dann aber schnell unser Zelt aufbauen, um dieses noch im Trockenen beziehen zu können.


Pünktlich zum Abbau des Zeltes am nächsten Morgen hörte der Regen auf, wir ließen das Zelt trocknen und machten uns an den Aufstieg zur nächsten Hochebene. Das war schon etwas anstrengender als gestern, doch der Ausblick auf den Vastenjaure  und später auf den Virihaure, von dem viele sagen er wäre der schönste See Lapplands, entschädigt für den Schweiß.


Auch hier wieder viele Blumen und Vögel um uns und plötzlich eine markante Gesteinsformation aus Sandstein mitten auf der Ebene. Das war und ist bestimmt ein heiliger Platz der Sami!


Kurz vor Arasluokta haben wir uns dann unplanmäßig entschlossen in einer Hütte zu übernachten. Die Hütten in Arasluokta werden von Sami, die hier ihr Sommerlager haben, bewirtschaftet. Wir haben uns also eine leere Hütte gesucht, uns häuslich eingerichtet und gehofft, dass wir diese Nacht diese Hütte für uns allein haben werden. Vorgesehen ist die Hütte für 6 Personen, doch um diese Jahreszeit und wenn es nicht regnet, stehen die Chancen nicht schlecht, dass man allein bleibt. Kaum hatten wir die Hütte bezogen kommt Richard, einer der Sami die hier im Sommer wohnen, herein und bittet uns um Hilfe. Uwe folgte ihm zu seinem Boot und zusammen schafften sie es dann das Boot in das Wasser zu hieven. So wurde es Richard möglich zum Fischfang rauszufahren und er war Uwe so dankbar, dass er ihm so viele Fische wie er nur wollte zum Mitnehmen anbot. Wir haben am nächsten Tag aber nur einen frischen und ausgenommenen Saibling genommen und diesen am Abend gekocht. Was für eine leckere Mahlzeit.

Nachdem wir noch etwas Tunnbröd und einige Bonbons gekauft haben, setzten wir am späten Vormittag die Wanderung fort.

Wir waren froh, dass wir in  Arasluokta etwas Brot einkaufen konnten, da wir uns wohl mit der Planung der Proviantmenge etwas verschätzt hatten. Schon Sigi zeigte sich skeptisch ob unserer Planung und sie sollte Recht behalten. Wir hatten beispielsweise keinerlei Süßigkeiten dabei und Brot gedachten wir unterwegs einkaufen zu können. Warum soll man mehr schleppen, als unbedingt nötig. Und auf Süßigkeiten wollten wir ganz verzichten, was jedoch keine gute Idee war, denn wir hatten schon jetzt großen Appetit auf Schokolade.

Es war wieder ein schöner Tag, blauer Himmel, nur wenige Wolken, nicht zu warm und nicht zu kalt und ausgeruht waren wir auch. Es folgte ein anstrengender Anstieg auf die Flanke des Stuor Dijdder und am Scheitelpunkt hatten wir einen spitzenmäßigen Blick über den Virihaure, mit Bergen und Gletschern im Hintergrund.


Kurz nach der Mittagspause kam Staloluokta in Sicht und einige Wanderer kamen uns entgegen. Ob die von Staloluokta losgewandert sind, nachdem sie sich mit dem Helikopter dorthin haben fliegen lassen? Wir wissen es nicht. Der Anblick von Staloluokta weckte in uns Erinnerungen an die Wanderung vor 2 Jahren, als wir zusammen mit Michael von Kvikkjokk aus mit dem Helikopter nach Staloluokta geflogen sind, um von dort aus wieder nach Kvikkjokk zu wandern. Diesen Flug mit dem Helikopter werde ich bestimmt nicht wieder vergessen. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Helikopter geflogen bin und wir hatten zum Glück optimale Flugbedingungen - kein Wind, kein Regen, wunderbare Aussicht. Und der Flug hat über 30 Minuten gedauert, also schön viel Zeit um die Aussicht zu genießen. Was habe ich den Piloten um seinen Arbeitsplatz beneidet.

Diesmal kommen wir zu Fuß nach Staloluokta, kaufen nochmal Tunnbröd und gehen dann weiter, da wir an einem kleinen See mit Ausblick auf den Sulitelma Gletscher übernachten wollten.


Der Platz kam uns dieses Jahr jedoch nicht so attraktiv vor und so sind wir noch etwas weiter gewandert und haben unser Zelt an einem kleinen Bach aufgeschlagen, den Fisch gekocht und das Leben genossen.


Der folgende Tag sollte uns zum höchsten Punkt unserer Wanderung führen, auf 950 m, und eine längere Etappe werden. Es war warm, aber windig, die Sonne schien und der Himmel war fast wolkenlos. Erstmal folgten wir einem weiten Flusstal, von dem aus wir immer wieder einen großartigen Ausblick auf die teilweise schneebedeckten Berge des Sarek Nationalpark hatten. Dort waren Sigi und Walter unterwegs und wir schickten ihnen ab und zu einen gedanklichen Gruß. Hier bei uns war es herrlich grün. Birken säumten die kleinen Seen und das Flussufer und hier und da weideten Rentiere.

Für die Mittagspause wählten wir einen windstillen Platz an einem kleinen Bachlauf und nur mit Mühe konnten wir uns später aus dieser Idylle lösen, um den Weg fortzusetzen. Langsam begann es bergauf zu gehen und etwas kälter zu werden. Schließlich erreichten wir die Tuottarstugorna und schlugen unser Zelt ungefähr 2 km hinter ihnen an einem kleinen See auf. Der Abend war ganz schön kalt, das Abwaschen im See war keine Freude und in der Nacht wurde unser Zelt mit Reif überzogen. Das war eigentlich keine Überraschung für uns; vor 2 Jahren habe ich an dieser Stelle die ganze Nacht über sehr gefroren und mir deshalb vorgenommen, in der Hütte zu übernachten. Aber da es gemütlicher ist im Zelt zu schlafen und dieser Platz so schön ist, haben wir doch wieder gezeltet.

Dieser Entschluss wurde am nächsten Tag dann auch belohnt. Als wir nach dem Aufwachen in unserem Zelt noch gemütlich rumlagen, konnten wir hören, wie sich mehrere Rentiere ganz in der Nähe aufhielten. Als wir vorsichtig den Reißverschluss unseres Zeltes öffneten, sahen wir ungefähr zehn Rentiere in unmittelbarer Nähe weiden. So kann ruhig jeder Tag beginnen.

Das Wetter ist heute gar nicht gut. Es regnet leicht und es ist kalt.


Anfangs führt uns der Weg noch auf dem Fjäll durch zwei im Herbst sehr einfache Watstellen, bis wir an das Ende des Fjälls kommen, wo man einen großartigen Blick über das Tarradalen hat.


Es folgt der Abstieg zu den Tarraluopal-Hütten, die wir nach einem kurzen Plausch mit der Hüttenwirtin hinter uns lassen und am witzigen Helikopterlandeplatz vorbei geht’s weiter durch das uns noch gut in Erinnerung gebliebene Tarradalen.



(Fortsetzung im Teil 2)

 
 
 

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